EA-Literatur

Stand: 6.4.2023
Ein wesentlicher Bestandteil bei Emotions Anonymus ist die Arbeit mit Literatur. Wir lesen während unserer Meetings aus diesen Texten und schöpfen daraus Kraft und Zuversicht.
Literatur kannst du im Online Shop von EA Deutschland bestellen. Auf der Seite gibt es auch einen Link zu einem umfangreichen Bestellschein als PDF, der dir einen Überblick über die aktuell zu bestellenden Titel gibt.
Vielleicht hilft es dir, einige dieser Texte zu lesen. So kannst du einen Eindruck bekommen, welche Hilfe du bei EA erwarten kannst (und welche nicht).
Dies sind unsere Grundlagentexte:
Die Präambel der EA
Emotions Anonymous ist eine Gemeinschaft von Männern und Frauen, die ihre ganze Erfahrung, Kraft und Hoffnung miteinander teilen, um ihre emotionalen Probleme zu lösen. Wir sind mit keiner Sekte, Konfession, politischen Partei oder Organisation verbunden und erhalten uns selbst nur durch unsere freiwilligen Spenden. Wir kommen zu Meetings zusammen, um mit Hilfe des von den Anonymen Alkoholikern übernommenen Programms eine neue Lebensweise zu lernen und zu üben. Wir können in den Meetings alles sagen und haben die Gewissheit, dass das Gesagte unter uns bleibt. Wir respektieren die Anonymität eines jeden und stellen keine Fragen. Wir urteilen und argumentieren nicht. Wir machen auch keine Vorschriften in persönlichen Dingen.
Jeder hat seine Meinung und kann diese im Meeting mitteilen. „Experten“ sind wir nur in unseren persönlichen Erfahrungen und darin, wie wir versuchen, nach dem Programm zu leben, wie das Programm auf uns wirkt und wie EA uns hilft. Wir besuchen die Meetings nur um unseretwillen, um uns selbst zu helfen, nicht aus anderen Gründen oder einer anderen Person zuliebe.
Unser gemeinsames Wohlergehen steht an erster Stelle. Jeder hilft jedem, und unser einziges Ziel ist, uns und anderen emotional gestörten Menschen zu helfen, gesund zu werden und diese Gesundheit zu erhalten
Gelassenheitsspruch
Gott gebe mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen,
die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern,
die ich ändern kann, und die Weisheit,
das eine vom anderen zu unterscheiden.
Die 12 vorgeschlagenen Schritte
1. Wir haben zugegeben, dass wir unseren Emotionen gegenüber machtlos waren, dass unser Leben nicht mehr zu meistern war.
2. Wir haben die Überzeugung gewonnen, dass eine Macht – größer als wir selbst – uns unsere geistige Gesundheit wiedergeben könne.
3. Wir haben den Entschluss gefasst, unseren Willen und unser Leben der Sorge Gottes, wie wir ihn verstanden, anzuvertrauen.
4. Wir haben von uns eine gründliche und furchtlose Gewissens-Inventur gemacht.
5. Wir haben Gott, uns selbst und einem anderen Menschen die genaue Art unserer Verfehlungen eingestanden.
6. Wir waren völlig bereit, alle diese Charakterfehler von Gott beseitigen zu lassen.
7. Demütig haben wir ihn gebeten, uns von unseren Mängeln zu befreien.
8. Wir haben eine Liste aller Personen aufgestellt, die wir verletzt hatten und sind bereit geworden, dies wieder gutzumachen.
9. Wo immer möglich haben wir diese Menschen entschädigt, es sei denn, sie oder andere würden dadurch verletzt.
10. Wir haben unsere persönliche Inventur fortgesetzt und wenn wir unrecht hatten, gaben wir es sofort zu.
11. Durch Gebet und Besinnung haben wir versucht, unsere bewusste Verbindung zu Gott, wie wir ihn verstanden, zu verbessern und haben um die Erkenntnis dessen gebeten, was er mit uns will und um die Kraft, dies zu tun.
12. Nachdem wir durch diese Schritte ein spirituelles Erwachen erlebt hatten, versuchten wir, diese Botschaft weiterzugeben und diese Grundsätze auf all unser Tun anzuwenden.
Die 12 Traditionen
1. Unser gemeinsames Wohlergehen sollte an erster Stelle stehen, die Genesung des Einzelnen beruht auf der Einigkeit in EA.
2. Für den Sinn und Zweck unserer Gruppe gibt es nur eine höchste Autorität – einen liebenden Gott, wie er sich in dem Gewissen unserer Gruppe zu erkennen gibt. Unsere Leiter sind nur betraute Diener, sie herrschen nicht.
3. Die einzige Voraussetzung für die EA-Zugehörigkeit ist das Verlangen, emotional gesund zu werden.
4. Jede Gruppe sollte selbständig sein, außer in Angelegenheiten, die andere Gruppen oder EA als Ganzes angehen.
5. Die Hauptaufgabe jeder Gruppe ist, die EA-Botschaft jenen Menschen zu bringen, die noch an emotionalen Problemen leiden.
6. Eine EA-Gruppe sollte niemals irgendein außenstehendes Unternehmen unterstützen, finanzieren oder mit dem EA-Namen decken, damit uns nicht Geld- Besitz- und Prestigeprobleme von unserer Hauptaufgabe ablenken.
7. Jede EA-Gruppe sollte sich selbst erhalten und von außen kommende Unterstützung ablehnen.
8. Die Tätigkeit in EA sollte immer ehrenamtlich bleiben, jedoch können unsere zentralen Dienststellen Angestellte beschäftigen.
9. EA sollte niemals organisiert werden. Jedoch dürfen wir Dienstausschüsse und Komitees bilden, die denjenigen verantwortlich sind, denen sie dienen.
10. EA nimmt niemals Stellung zu Fragen außerhalb ihrer Gemeinschaft, deshalb sollte auch der EA-Name niemals in öffentliche Streitfragen verwickelt werden.
11. Unsere Beziehungen zur Öffentlichkeit stützen sich mehr auf Anziehung als auf Werbung. Deshalb sollten wir auch gegenüber Presse, Rundfunk, Film und Fernsehen stets unsere persönliche Anonymität wahren.
12. Die Anonymität ist die spirituelle Grundlage aller unserer Traditionen, sie soll uns immer daran erinnern, Prinzipien über Personen zu stellen.
Die 12 Versprechen der EA
- Wir erleben eine neue Form von Freiheit und Glück.
- Wir haben kein Bedauern für das Vergangene oder möchten die Türe hinter ihm zuschlagen.
- Wir erfassen das Wort „Gelassenheit“ und erfahren inneren Frieden.
- Einerlei wie tief wir gesunken sind, sehen wir, wie unsere Erfahrungen anderen nützen können.
- Unsere Gefühle von Wertlosigkeit und Selbstmitleid nehmen ab.
- Wir sorgen uns weniger um uns selbst und haben mehr Interesse an anderen Menschen.
- Ich-Sucht gleitet von uns ab.
- Unsere Einstellungen und unser Blick auf das Leben ändern sich.
- Unsere Beziehungen zu anderen Menschen verbessern sich.
- Wir wissen intuitiv, wie wir Situationen handhaben können, die uns früher verwirrten.
- Wir gewinnen ein Gefühl der Sicherheit in unserem Inneren.
- Wir erkennen, dass Gott das für uns tut, was wir nicht selbst tun können.
Nur für heute – Ich habe die Wahl!
- Nur für heute will ich versuchen, diesen einen Tag zu leben – nicht mein ganzes Lebensproblem auf einmal anzupacken. Ich kann jetzt etwas tun, vor dem ich zurückschrecken würde, wenn ich das Gefühl hätte, ich müsste es mein ganzes Leben lang durchhalten.
- Nur für heute will ich versuchen, glücklich zu sein, indem ich mir klar mache, dass mein Glück nicht davon abhängt, was andere tun oder sagen oder was um mich herum geschieht. Glück stellt sich ein, wenn ich mit mir in Frieden lebe.
- Nur für heute will ich versuchen, mich auf das auszurichten, was ist – nicht erzwingen, dass sich alles nach meinen Wünschen richtet. Ich will meine Familie, meine Freunde, meine Arbeit und meine Lebensumstände so annehmen, wie sie kommen.
- Nur für heute will ich auf meine körperliche Gesundheit achten, ich will meine Verstandeskräfte üben, ich will etwas Spirituelles lesen.
- Nur für heute will ich jemandem etwas Gutes tun ohne dabei entdeckt zu werden – wenn jemand davon erfährt, zählt es nicht. Ich werde mindestens eine Sache tun, die ich nicht gerne tue, und ich will meinem Nächsten einen kleinen Liebesdienst erweisen.
- Nur für heute will ich mich bemühen, zu jemandem, den ich treffe, freundlich zu sein. Ich will rücksichtsvoll sein, leise sprechen und so gut aussehen, wie ich kann. Ich will keine unnötige Kritik üben und nicht nach Fehlern suchen. Ich will auch nicht versuchen, jemanden außer mich selbst zu verändern oder irgendjemandem Vorschriften zu machen.
- Nur für heute will ich mir ein Programm machen. Ich will es machen, auch wenn ich es vielleicht nicht ganz genau befolge. Vor zwei Plagen will ich mich retten: Hast und Unentschlossenheit.
- Nur für heute will ich aufhören zu sagen: „Wenn ich Zeit hätte“. Ich werde nie für etwas „Zeit finden“. Wenn ich Zeit haben will, muss ich sie mir nehmen.
- Nur für heute will ich in Stille meditieren, mich dabei auf Gott, wie ich ihn verstehe, auf mich selbst und auf meinen Nächsten besinnen. Ich will mich entspannen und nach Wahrheit suchen.
- Nur für heute will ich keine Angst haben. Insbesondere werde ich mich nicht davor fürchten, glücklich zu sein – und mich an den guten, schönen und liebenswerten Dingen im Leben erfreuen.
- Nur für heute will ich mich nicht mit anderen vergleichen. Ich will mich selbst annehmen und nach meinen Fähigkeiten leben.
- Nur für heute entschließe ich mich zu glauben, dass ich dies einen Tag leben kann.
Die Wahl habe ich!
Gestern – Heute – Morgen
Es gibt in jeder Woche zwei Tage, über die wir uns keine Sorgen machen sollten. Zwei Tage, die wir freihalten sollten von Angst und Bedrückung.
Einer dieser Tage ist das Gestern mit all seinen Fehlern und Sorgen, emotionalen und körperlichen Schmerzen. Das Gestern ist nicht mehr unter unserer Kontrolle. Alles Geld dieser Welt kann das Gestern nicht zurückbringen. Wir können keine einzige Tat, die wir getan haben, ungeschehen machen. Wir können nicht ein Wort zurücknehmen, das wir gesagt haben. Das Gestern ist endgültig vorbei!
Der andere Tag, über den wir uns keine Sorgen machen sollten, ist das Morgen – mit seinen möglichen Gefahren, Lasten, großen Versprechungen und weniger guten Leistungen. Auch das Morgen haben wir nicht unter unserer sofortigen Kontrolle.
Morgen wird die Sonne aufgehen, entweder in ihrem Glanz oder hinter einer Wolkenwand. Aber eines steht fest: Sie wird aufgehen! Bis sie aufgeht, sollten wir uns über das Morgen keine Sorgen machen, weil Morgen noch nicht geboren ist.
Somit bleibt nur ein einziger Tag übrig: Heute!
Jeder Mensch kann nur diesen einen Tag bewältigen. Dass wir zusammenbrechen, geschieht nur, wenn du und ich die Last dieser zwei fürchterlichen Ewigkeiten – Gestern und Morgen – zusammenfügen.
Es ist nicht die Erfahrung von heute, welche die Menschen verrückt macht. Es ist die Reue und Verbitterung über etwas, was im Gestern geschehen ist, oder die Furcht vor dem, was das Morgen wieder bringen wird.
Heute ist das Morgen, worüber wir uns gestern Sorgen gemacht haben.
EA-Leitsätze für jeden Tag
- Loslassen und Gott überlassen
- Du bist nicht allein
- Nur für heute
- Es geht auch einfach
- Leben und leben lassen
- Das Wichtigste zuerst
- Suche das Gute
- Nur durch die Gnade Gottes
- Erkenne dich selbst – sei ehrlich
- Auch dies geht vorüber
- Ich brauche Menschen
- Die vier A: Annahme, Aufmerksamkeit, Aktivität und HAltung
- Ich habe die Wahl
- Vergleiche nicht
- Heute ist der erste Tag meines restlichen Lebens
Hilfreiche EA-Gedanken
- Wir kommen zu EA, um durch das Zwölf-Schritte-Programm der Emotions Anonymous eine neue Lebensweise zu lernen und zu üben. Dieses Programm besteht aus den Zwölf vorgeschlagenen Schritten, den Zwölf Traditionen, den EA-Gedanken, dem Gelassenheitsspruch, den Leitsätzen, dem „Nur für heute“, der EA-Literatur, den wöchentlichen Meetings, den telefonischen und persönlichen Kontakten und dem Leben nach dem Programm nur für diesen einen Tag. Wir kommen nicht einer anderen Person zuliebe. Wir kommen um uns selbst zu helfen und unsere Erfahrungen, Kraft und Hoffnung miteinander zu teilen.
- „Experten“ sind wir nur für unsere eigene Lebensgeschichte und dafür, wie wir versuchen nach dem Programm zu leben, was das Programm an uns bewirkt und was EA für uns getan hat. Keiner spricht für Emotions Anonymous als Ganzes.
- Wir respektieren die Anonymität eines jeden – wir stellen keine Fragen. Wir bemühen uns um eine Atmosphäre der Liebe und der Annahme. Für uns ist es nicht wichtig, wer du bist oder was du getan hast. Du bist willkommen.
- Wir urteilen nicht, wir kritisieren nicht, wir argumentieren nicht. Wir geben keine Ratschläge in persönlichen oder familiären Angelegenheiten.
- EA ist keine Gesprächsrunde, in der wir uns ständig unser Elend vor Augen halten, sondern ein Weg, auf dem wir lernen uns davon zu lösen. Unsere Gelassenheit kommt zum Teil daher, dass wir fähig sind, mit unseren ungelösten Problemen in Frieden zu leben.
- Wir diskutieren niemals über Religion, Politik, nationale oder internationale Streitfragen, andere Glaubenslehren oder Ideologien. EA nimmt niemals Stellung zu Fragen außerhalb ihrer Gemeinschaft.
- Emotions Anonymous ist ein spirituelles, kein religiöses Programm. Wir befürworten keine bestimmte Glaubensvorstellung.
- Die Schritte empfehlen einen Glauben an eine Macht, größer als wir selbst – „Gott, wie wir ihn verstehen“. Das kann menschliche Liebe sein, eine Kraft zum Guten, die Gruppe, die Natur, das Universum, Gott oder alles, was sich jemand als persönliche Höhere Macht wählt.
- Wir benutzen das Programm – wir analysieren es nicht. Mit der Erfahrung kommt das Verständnis. Jeden Tag wenden wir etwas aus dem Programm auf unser persönliches Leben an.
- Es hat uns nicht geholfen einen Krankheits- oder Gesundheitszustand zu bezeichnen. Unsere Symptome mögen sich unterscheiden, unsere zu Grunde liegenden Emotionen jedoch sind gleich oder ähnlich. Wir erkennen, dass wir in unseren Schwierigkeiten und Krankheiten nicht einzigartig sind.
- Jeder und jede hat das Recht auf die eigene Meinung und darf diese beim Meeting (im Rahmen der EA-Regeln) äußern. Wir sind alle gleich – niemand ist wichtiger als die anderen.
- Das Schöne und Wunderbare des EA-Programms besteht auch darin, dass wir in den Meetings alles sagen können und wissen, dass es dort bleibt. Was immer wir in den Meetings, am Telefon oder direkt von einem anderen Teilnehmer hören, ist vertraulich und darf nicht weitergegeben werden, weder an EA-Freunde noch an Bekannte, Familienmitglieder, Verwandte oder Freunde.
Nachfolgend findest du weitere Auzüge aus der EA-Literatur:
Was ist emotionale Krankheit – oder Gesundheit?
Es ist manchmal schwer zu erkennen, wie gesund oder krank wir sind. Auf der Suche nach Selbstwert und Identität haben wir uns möglicherweise Ziele gesetzt, die uns nicht entsprechen, oder wir finden den Weg nicht, sie zu erreichen. Wir wollen keine Schwierigkeiten, haben aber dennoch ständig welche; oder wir wollen Freude, fühlen aber Schmerz. Wir wollen, dass jede Bemühung erfolgreich ist, aber wenn wir auf einem Gebiet versagen, lehnen wir nicht nur unsere Handlungen ab, sondern auch uns selbst. Wir werden ängstlich und versuchen, andere zu beeindrucken, indem wir uns geben, wie wir nicht sind. Wir werden Experten im Manipulieren anderer und werden egozentrisch. Wir stellen fest, dass wir voller Groll gegen die Menschen und das Leben sind.
Vieles davon geschieht allmählich und wir merken vielleicht nicht einmal, dass es geschieht und unser Leben beeinflusst. Da Körper, Geist und Seele beim Menschen nicht zu trennen sind, beeinflussen unsere Gedanken, Einstellungen und Emotionen unser körperliches und geistiges Wohlbefinden.
Die emotionale Erkrankung kann fortschreiten und chronisch werden. Wenn wir uns nicht mit ihr auseinandersetzen, tritt unter Umständen ein, was wir auf keinen Fall möchten: Wir könnten körperlich erkranken, in eine psychiatrische Klinik (zwangs-) eingewiesen werden oder gar Selbstmord begehen. Die emotionale Erkrankung kann uns also körperlich, seelisch und geistig verkümmern lassen.
Die emotionale Krankheit nimmt keine Rücksicht auf Intelligenz, Erziehung und Ausbildung, Wohlstand oder gesellschaftliche Stellung. Sie zieht nicht nur uns in Mitleidenschaft, sondern auch jene, die mit uns leben und uns lieben. Emotionale Erkrankung wird zur Familienkrankheit. Es ist schwierig, ihr Ausmaß zu erkennen, solange wir emotional krank sind. Wenn wir die genannten Symptome bei uns feststellen, müssen wir also unsere Gedankenmuster ändern, oder wir bleiben in der Krankheit stecken.
(aus: EA-Broschüre „Information für die Öffentlichkeit“)
Gedankenmuster
Ich glaube, dass unsere Gedanken, Einstellungen und Emotionen unser körperliches Wohlbefinden beeinflussen. Einige von uns haben versucht, sich vor der Hilfe für ihre emotionalen Schwierigkeiten zu drücken, indem sie gefragt haben: „Ist es eine körperliche Krankheit? Ist es eine seelische Krankheit? Oder ist es eine geistige Krankheit?“
Körper, Seele und Geist machen unser gesamtes Leben aus. Jedes davon ist ein wesentlicher Teil von uns, und jedes wird von den anderen beeinflusst. Als Menschen können wir uns wirklich nicht teilen.
Das Programm der Emotions Anonymous bedeutet: Wir analysieren emotionale Erkrankung nicht. Wir etikettieren und katalogisieren nicht alles.
- Wir hören auf, unser Gefühl der „Einzigartigkeit“ als eine Entschuldigung zu gebrauchen.
- Wir hören auf, uns mit anderen zu vergleichen.
- Wir hören auf, uns und anderen Vorwürfe zu machen.
- Wir hören auf, uns zu bedauern.
- Wir hören auf, uns zu widersetzen.
- Wir hören auf, unsere Erkrankung zu leugnen.
- Wir hören auf, Entschuldigungen vorzubringen.
- Wir hören auf, uns selbst überzeugen zu wollen, dass wir „anders“ als andere sind.
Diese Verhaltensweisen sind Ausweichmanöver. Sie haben nur den einen Sinn, unsere Krankheit zu verewigen. Uns kann hier und jetzt geholfen werden, wenn wir wirklich gesund werden wollen.
Ich glaube: Wir allein hindern uns daran, gesund zu werden. Wir sind dafür verantwortlich, wie wir mit unserer Fähigkeit, emotional gesund zu sein, umgehen. Wir können unsere Vergangenheit hinter uns lassen und neu beginnen, indem wir nur für einen Tag leben. Wir müssen uns bewusst bemühen. Zuerst mag es nicht einfach sein, aber es ist möglich.
Wie EA wirkt – die Hoffnung, die EA zu bieten hat
Wenn wir die Veränderungen sehen, die wir und andere mit Hilfe des Zwölf-Schritte-Programms der Emotions Anonymous machen, wird das Ausmaß unserer Krankheit erst sichtbar.
Das Programm basiert auf dem Vertrauen in eine Macht, die größer ist als wir selbst und wirkt durch die Liebe und die Annahme in der Gruppe. Es zeigt uns den Weg, wie wir in unserem Denken und Fühlen nüchtern und gesund werden können, und schenkt uns die Gelassenheit, auch mit noch ungelösten Problemen in Frieden zu leben.
EA ist keine Gesprächsrunde, in der wir uns ständig unser Elend vor Augen halten, sondern eine Selbsthilfegruppe, in der wir Erfahrung, Kraft und Hoffnung miteinander teilen.
So ist EA schon für tausende von Menschen ein Weg zur emotionalen Gesundheit geworden.
(aus: EA-Broschüre „Information für die Öffentlichkeit“)
Bewusstheit – will ich gesund werden?
Zuletzt erkennen wir unseren wirklichen emotionalen Gesundheitszustand und sagen uns dann: “Ich muss gesund werden. Ich kann ein solches Leben nicht länger aushalten. Wenn ich nicht gesund werde, verliere ich alles: meine Familie, meine Freunde, meine Arbeit, meinen Seelenfrieden. Ich tue mir selbst weh und allen, mit denen ich in Berührung komme.“
Vom Verstand her mag uns dieses Dilemma schon klar sein, aber in unserer Krankheit haben wir solch negative Gedankenmuster und Verhaltensweisen dem Leben gegenüber aufgebaut, dass eine Änderung nicht über Nacht kommen kann. Zu lange haben wir es uns zur Gewohnheit gemacht, in emotionalen Situationen unangemessen zu reagieren. Unser Verstand sagt: “Ich will gesund werden und gesund bleiben.“ Aber unsere Emotionen sagen: “Ich will meine alten Einstellungen und Verhaltensweisen behalten. Sie sind alles, was ich kenne, und ich fürchte mich vor Veränderung, fürchte mich vor dem Unbekannten.“
Bevor wir gesund werden können, müssen wir uns klarmachen, dass wir nicht dazu bestimmt sind, vollkommen zu sein, da nur Gott vollkommen ist. Wir sind dazu bestimmt, “vollkommen menschlich“, nur wir selbst zu sein. Zugegeben, wir sehen viele Fehler an uns, aber wir entdecken nun auch viele gute, uns bisher nicht bewusste Eigenschaften. “Wir selbst sein“ kann bedeuten, uns verändern zu müssen. Wir stehen in einem ständigen Wachstumsprozess und entdecken mehr und mehr uns selbst. Darin liegen Freude und Zufriedenheit.
Emotionale Probleme zu haben sollte uns genau so wenig Schuldgefühle verursachen wie eine Krebserkrankung oder ein Herzleiden. Schuld entsteht, wenn wir wissen, dass wir krank sind, aber die angebotene Hilfe zurückweisen.
Die Frage ist also: Ist mein Verlangen, gesund zu werden, größer als mein Wunsch, krank zu bleiben? Wir alle müssen diese Frage selbst beantworten.
Was können wir also gegen diese Krankheit und gegen ihr großes Ausmaß tun?
Bevor wir nicht die Tatsache unserer Krankheit akzeptieren, können wir nicht die notwendigen Schritte unternehmen, um gesund zu werden.
Kapitulation
Wir geben also zu, dass wir unseren Emotionen gegenüber machtlos sind, dass wir unser Leben nicht meistern können, dass wir nicht unabhängig sind. Wenn wir gesund sein wollen, müssen wir, so glaube ich, dahin kommen, an eine Macht im Universum zu glauben, die größer ist als wir selbst. Wir müssen bereit werden, unseren Willen und unser Leben der Sorge „Gottes“, so wie wir ihn verstehen, zu überlassen. Diese Kapitulation ist nur möglich, wenn wir gesund werden wollen.
Das Programm der Emotions Anonymous ist ein Lebensprogramm. Wir übernehmen es nicht nur, wir versuchen, es zu leben. Alle Zwölf Schritte. Wir stellen fest, dass es wirkt. Ich glaube, es kann für jeden wirken.
Ehrlichkeit
Es ist ein Programm der Ehrlichkeit – Ehrlichkeit uns selbst gegenüber. Ich glaube, wir können lernen, mit unseren ungelösten Schwierigkeiten in Frieden zu leben – genau das ist Gelassenheit. Wollen wir wirklich gesund werden? Während wir dieses Programm anwenden, glaube ich, werden wir feststellen, wie wir immer freier werden, endlich frei, wir selbst zu sein. Wenn wir gesund werden wollen, werden wir die Zwölf Schritte aufgreifen und anwenden. Es ist eine Möglichkeit, leben zu lernen. Ich glaube, wenn wir krank bleiben, müssen wir niemand außer uns selbst die Schuld geben.
Wenn wir geduldig sind, können wir viel glücklicher werden, als wir uns jemals ausmalen konnten. Je mehr wir imstande sind, unsere Stärken, Hoffnungen und Unvollkommenheiten zu teilen, desto mehr wachsen wir.
Ich glaube, wir finden Hoffnung, wenn wir zu EA kommen und andere treffen, die Hilfe fanden, indem sie gelernt haben, diese Lebensweise zu leben. Gesund werden zu können ist etwas, das einige von uns nicht für möglich gehalten haben. Da wir unsere wöchentlichen Meetings besuchen, fühlen wir uns nicht länger allein. Endlich fühlen wir uns irgendwo zugehörig.
Annahme
Die Liebe und Annahme, die wir in der Gruppe erfahren, helfen uns, uns selbst anzunehmen. Wenn andere uns so annehmen, wie wir sind, hilft uns das, uns selbst so anzunehmen, wie wir sind. Erst dann sind wir imstande, uns zu ändern.
Annahme muss nicht bedeuten, dass wir uns so, wie wir sind, mögen. Annahme bedeutet nicht, dass wir so bleiben, wie wir sind.
Annahme bedeutet zugeben, wie wir in diesem Augenblick sind – erkennen, dass wir außerstande sind, uns allein durch unsere eigene Willenskraft zu ändern. Annahme heißt, wir sind echt zu uns selbst – sagen das, was wir wirklich fühlen und nicht, was wir glauben fühlen zu müssen, oder was wir vielleicht nach Meinung der Gesellschaft fühlen sollten. Wenn andere unsere Gefühle annehmen und nicht versuchen, sie zu analysieren oder sie zu beurteilen, fassen wir Mut, zu uns ehrlicher zu sein. In dieser Atmosphäre wachsen wir tatsächlich.
Ich habe die Wahl
Mit Hilfe der Zwölf Schritte entdecken wir eine neue Lebensweise. Mit Hilfe der Annahme und Ermutigung durch die Freunde, die wir in dem Programm gewinnen lernen wir, uns und andere zu lieben und anzunehmen.
Mit Hilfe einer Höheren Macht finden wir die Gelassenheit, die Dinge hinzunehmen, die wir nicht ändern können, den Mut die Dinge zu ändern, die wir ändern können und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Mit Hilfe aller drei finden wir uns selbst und den Sinn unseres Lebens.
Wir haben die Wahl.
Gute 24 Stunden!